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Nachhaltigkeit ist die Zukunft – auch für die Hotellerie

von Sonnenhotels 18. Jan. 2021

Carsten Hinz ist Gastgeber im 2019 neu eröffneten Sonnenhotel Weingut Römmert in Volkach an der Mainschleife. Das Hotel inmitten der Weinberge und gegenüber des Weinguts Römmert vereint Tradition, Moderne und fränkische Lebensart. Im Interview mit Miriam Fuchs steht er Rede und Antwort rund um die Themen Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Zukunftsaussichten.

Herr Hinz, das Sonnenhotel Weingut Römmert wurde neu errichtet und 2019 eröffnet. Wurde bereits beim Baumaterial auf Klimaschutz und Nachhaltigkeit geachtet?

Ja. Mit dem Bauträger KAMPA Objekt- und Gewerbebau GmbH wurde das Hotel von Beginn an mit einer hohen Energieeffizienz geplant. So sind die drei Geschosse mit rund 5.000 m² Fläche rein aus Holz gebaut. Dieser nachwachsende Rohstoff kann direkt aus der Natur eingesetzt werden und hat natürliche, hervorragende Dämmeigenschaften. Bereits bei der Herstellung von Holzgebäuden werden viele Tonnen CO2 gebunden, was aktiven Klimaschutz ausmacht. Zudem strahlt Holz eine besondere Behaglichkeit aus, was in unserem Haus wunderbar zu spüren ist und zum Wohlfühlen beiträgt.

Erneuerbare Energien beschreiben die Zukunft der Energieversorgung. Welche Energieversorgung wird in Ihrem Haus eingesetzt?

Die Energiekosten sind wesentliche Faktoren für die Wirtschaftlichkeit von Hotelbetrieben. Insbesondere, wenn, wie bei uns, ein großer Wellnessbereich vorhanden ist. Somit ist der Einsatz erneuerbarer Energien sowohl eine Entscheidung für den Klimaschutz als auch für die zukunftsfähige Wirtschaftlichkeit des Hauses. So erzeugen wir mittels Photovoltaikanlagen auf dem Dach und einem Blockheizkraftwerk eigene Energie. Wir ergänzen damit sinnvoll unseren Strombedarf und benötigen weniger von extern.

Zudem nutzen wir auch die Wärmerückgewinnung beispielsweise aus der Küche. Das macht uns weniger abhängig von Energiepreiserhöhungen und ist ein wichtiger Beitrag für den Klimaschutz.

Ist Elektromobilität für Sie ein Thema?

Wir bekommen immer mehr Anfragen von Gästen, die mit ihren E-Autos anreisen möchten. Da haben wir entsprechend vorgesorgt und insgesamt sieben Stellplätze mit Ladesäulen ausgestattet, davon fünf in der Garage. Der Strom wird über die PV-Anlage selbst erzeugt. Das Angebot kommt sehr gut an.

Sie haben einen 900 m² großen Wellnessbereich und einen tollen Pool, in dem man von Innen nach Außen schwimmen kann. Ist das mit dem Umweltgedanken vereinbar?

Auch im Wellnessbereich wurde bauseits vorgesorgt, um diesen möglichst energiesparend zu betreiben. Beim Pool wurde da ein besonderer Clou installiert, eine Schiebetür mit im Becken. Anfangs war ich selbst darüber verwundert. Doch die Schiebetür hält die Wärme im Inneren. Durch eine Lichtschranke öffnet sich die Tür für die Schwimmer. Eine sehr gute Lösung, um Energie effizient einzusetzen.

Gibt es weitere Maßnahmen im Hotel und im Restaurant, die zum Energiesparen beitragen?

Für die Beleuchtung nutzen wir die sparsame LED-Technologie. Zudem sind überall im Haus Bewegungssensoren installiert. So vermeiden wir, dass in den Fluren oder Aufenthaltsbereichen unnütz Licht brennt. Ein Standard in den Hotels ist sicherlich die Steuerung der Energie im Zimmer über die Zimmerkarte. Nur, wenn diese eingesteckt ist, ist Energie verfügbar. Ist der Gast nicht im Zimmer, braucht schließlich der Fernseher auch nicht laufen.

Energiesparen ist nur ein Aspekt der Nachhaltigkeit. Letztendlich geht es ja darum, mit den natürlichen Ressourcen generell achtsam umzugehen. Welche Maßnahmen ergreifen Sie noch im Sonnenhotel Weingut Römmert?

Wie oben schon gesagt, geht Nachhaltigkeit in Hotellerie und Gastronomie ganz klar auch mit wirtschaftlichen Interessen einher. So gilt es beispielsweise im Restaurant den Wareneinsatz gut zu planen. Bei unseren Buffets legen wir lieber einmal mehr frisch nach, als am Ende eine große Menge an Lebensmitteln zu entsorgen.

Unser Brot und unsere Brötchen bekommen wir von der Bäckerei Schmitt in Frankenwinheim, nur 10 Kilometer entfernt. Axel Schmitt ist Brotsommelier und hat tolle Produkte. Letztendlich sind wir mit dieser Lösung wirtschaftlich ebenso gut aufgestellt, als wenn ein Koch schon einige Zeit eher anfangen müsste, um im eigenen Backofen Tiefkühl- Ware aufzubacken. Und vom echten Bäcker schmeckt es einfach besser.

Unsere Reinigungsmittel erhalten wir in Großgebinde und füllen sie vor Ort in handliche Formate für das Housekeeping ab. Die Kanisterware geht zurück an den Hersteller. So vermeiden wir unnötige Müllproduktion. Wir arbeiten mit einer Großwäscherei zusammen, die lokale Partner vor Ort einspannt. Für uns ist es unsinnig, unsere Wäsche durch die ganze Republik fahren zu lassen. Mit diesem Partner haben wir auch beim Wäscheservice kurze Wege.

Da wir direkt gegenüber des Weinguts Römmert liegen, ist unsere Weinlieferung denkbar umweltschonend. Der Gabelstapler von nebenan bringt die Paletten vorbei, die ausgepackten Kartons gehen zur Wiederverwendung zurück ans Weingut und die Entsorgung der Flaschen erfolgt über die Sammelstelle des Weinguts.

Es gibt viele Bereiche im Hotel- und Gastronomiebetrieb, in denen der nachhaltige Umgang mit unseren Ressourcen gegeben ist. Vieles davon ist für mich schon selbstverständlich, dass ich es kaum erwähnenswert finde.

Ich denke, für Ihre Gäste ist es spannend, mal hinter die Kulissen zu schauen. Denn was letztendlich alles an Aufwand hinter einem erholsamen Urlaub verbirgt, zeigt sich ja nicht so offensichtlich. Gibt es ein Thema, das Sie in Zukunft intensiver beschäftigen wird?

Wenn auch nicht neu, jedoch durch die voranschreitende Digitalisierung immer besser umsetzbar, ist das papierlose Büro. Wir wollen unseren Papierverbrauch weiter stark reduzieren. Auch hier gehen Umweltschutz und Wirtschaftlichkeit wieder Hand in Hand. Leider sind in vielen Bereichen Papiernachweise seitens der Behörden noch gewollt. Doch wo auch immer wir können, verzichten wir auf Ausdrucke.

Das Engagement rund um Umwelt- und Klimaschutz und Nachhaltigkeit wird von verschiedenen Institutionen in Form von Zertifikaten bestätigt. Streben Sie eine Zertifizierung an?

Es gibt tatsächlich sehr viele verschiedene Zertifikate und Auszeichnungen. Derzeit schauen wir uns die Details genauer an. Welche Anforderungen werden gestellt? Sind die Kriterien so, dass sie wirklich einen umweltbewussteren Betrieb einfordern? Passt die Ausrichtung zu unserer Philosophie? Sicherlich werden wir in der Zukunft auch Zertifikate in diesem Bereich vorhalten.

Herr Hinz, vielen Dank für diese vielseitigen Informationen. Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg mit Ihrem Betrieb und den Bestrebungen, zukunftsorientiert für Umwelt- und Klimaschutz zu handeln.

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